Sensorempfindlichkeit verstehen
Definition: Was ist Sensibilität?
Empfindlichkeit ist das Verhältnis des Ausgangssignals eines Sensors zur gemessenen physikalischen Eingangsgröße und stellt die Verstärkung oder den Umrechnungsfaktor des Sensors dar. Für Vibration Sensoren, Empfindlichkeit definiert, wie viel elektrische Leistung (Spannung oder Ladung) pro Einheit der Vibration (Beschleunigung, Geschwindigkeit oder Verschiebung). Eine höhere Empfindlichkeit bedeutet ein größeres Ausgangssignal bei einem bestimmten Vibrationsniveau und bietet eine bessere Auflösung und ein besseres Signal-Rausch-Verhältnis, begrenzt jedoch den maximalen Messbereich, bevor der Sensorausgang gesättigt ist.
Die Empfindlichkeit ist die grundlegende Spezifikation, die bekannt sein muss, um die Sensorausgangsspannung in sinnvolle Schwingungseinheiten umzuwandeln. Sie wird während der Herstellung bestimmt Kalibrierung, in Kalibrierungszertifikaten dokumentiert und in allen Schwingungsberechnungen verwendet. Das Verständnis der Empfindlichkeitskompromisse ermöglicht die Auswahl des richtigen Sensors für spezifische Messanforderungen.
Empfindlichkeitseinheiten nach Sensortyp
Beschleunigungsmesser
IEPE/Spannungsmodus
- Einheit: mV/g (Millivolt pro g Beschleunigung)
- Typische Werte: 10-1000 mV/g
- Standard: 100 mV/g am häufigsten
- Hohe Empfindlichkeit: 500–1000 mV/g (Anwendungen mit geringer Vibration)
- Geringe Empfindlichkeit: 10–50 mV/g (Anwendungen mit starken Vibrationen und Stößen)
Lademodus
- Einheit: pC/g (Picocoulomb pro g)
- Typische Werte: 1-1000 pC/g
- Allgemeiner Zweck: 10-50 pC/g üblich
Geschwindigkeitssensoren
- Einheit: mV pro Zoll/s oder mV pro mm/s
- Typisch: 100 mV/Zoll/s oder ~4000 mV/mm/s
- Alternative Einheiten: V pro m/s
Wegmesstaster
- Einheit: mV/mil oder V/mm
- Typisch: 200 mV/mil oder 7,87 V/mm (Wirbelstromsonden)
- Kalibriert: Für spezifisches Zielmaterial und Spaltbereich
Kompromisse bei der Empfindlichkeit
Hohe Empfindlichkeit (100–1000 mV/g)
Vorteile
- Großes Ausgangssignal für geringe Vibration
- Bessere Auflösung (kann kleine Änderungen erkennen)
- Besseres Signal-Rausch-Verhältnis
- Gut für vibrationsarme Maschinen
Nachteile
- Eingeschränkter Dynamikbereich (Sättigung bei geringerer Vibration)
- Typischer Bereich: ±5 g bis ±50 g
- Nicht geeignet für Anwendungen mit starken Vibrationen oder Stößen
Geringe Empfindlichkeit (10–50 mV/g)
Vorteile
- Großer Dynamikbereich
- Kann hohe Vibrationen messen (±100 g bis ±10.000 g)
- Stoß- und schlagfest
- Wird bei starken Vibrationen nicht gesättigt
Nachteile
- Geringere Leistung für geringe Vibrationen
- Geringeres Signal-Rausch-Verhältnis
- Reduzierte Auflösung
- Kleine Vibrationsänderungen können übersehen werden
Empfindlichkeitsauswahl
Basierend auf der Anwendung
Geringe Vibration (< 5 mm/s)
- Verwenden Sie eine hohe Empfindlichkeit (100–500 mV/g).
- Präzisionsmaschinen, langsam laufende Geräte
- Benötigen Sie eine gute Auflösung für kleine Änderungen
Mäßige Vibration (5–20 mm/s)
- Standardempfindlichkeit (50-100 mV/g)
- Allgemeine Industriemaschinen
- Häufigster Anwendungsbereich
Hohe Vibration (> 20 mm/s)
- Geringe Empfindlichkeit (10–50 mV/g)
- Sättigung verhindern
- Brecher, Mühlen, Geräte mit hoher Unwucht
Schock und Aufprall
- Sehr geringe Empfindlichkeit (1–10 mV/g)
- Messen Sie auf ±1000 g oder mehr
- Aufpralltests, Crashtests
Auswirkungen auf Messungen
Signalpegel
- Höhere Empfindlichkeit → größere Signalspannung
- Bessere Nutzung des Eingangsbereichs des Instruments
- Verbesserte Auflösung
- Begrenzt jedoch die maximal messbare Vibration
Dynamikbereich
- Bereich vom Grundrauschen bis zur Sättigung
- Hohe Empfindlichkeit: enger Bereich (gut für kleine Signale)
- Geringe Empfindlichkeit: großer Bereich (gut für variable Signale)
- Kompromiss zwischen Auflösung und Reichweite
Geräuschentwicklung
- Sensoreigenes Rauschen (elektrisches Rauschen in der Elektronik)
- Höhere Empfindlichkeit = besseres Signal-Rausch-Verhältnis für geringe Vibrationen
- Bei geringerer Empfindlichkeit wird das Rauschen deutlicher
Kalibrierung und Verifizierung
Werkskalibrierung
- Neue, im Werk kalibrierte Sensoren
- Empfindlichkeit auf Sensor oder Zertifikat angegeben
- Toleranz typischerweise ±5-10%
- Sollte vor kritischer Verwendung überprüft werden
Regelmäßige Neukalibrierung
- Die Empfindlichkeit kann mit der Zeit schwanken
- Jährliche oder planmäßige Neukalibrierung
- Aktualisierte Empfindlichkeit aus dem Kalibrierungszertifikat
- Im Instrument eingeben oder Korrekturen vornehmen
Feldüberprüfung
- Handkalibrator liefert bekannte Vibration
- Überprüfen Sie, ob die Sensorausgabe den Erwartungen entspricht (Empfindlichkeit × Eingabe).
- Schnellcheck vor kritischen Messungen
Verwandte Spezifikationen
Messbereich
- Maximale Vibrationsmessung durch den Sensor
- Umgekehrt zur Empfindlichkeit
- Beispiel: 100 mV/g mit ±5 V Ausgang → ±50 g Bereich
Auflösung
- Kleinste Schwingungsänderung feststellbar
- Limitiert durch Rauschen und Digitalisierung
- Höhere Empfindlichkeit, im Allgemeinen bessere Auflösung
Linearität
- Wie die konstante Empfindlichkeit über den Messbereich erhalten bleibt
- Gute Sensoren: < 1% Abweichung vom linearen
- Angegeben als % Vollausschlagsfehler
Praktische Überlegungen
Instrumenteneingangsanpassung
- Der Eingangsbereich des Instruments muss mit dem Sensorausgang übereinstimmen
- Beispiel: 100 mV/g Sensor × 50 g Vibration = 5 V Ausgang (muss in den ±5 V Eingang des Instruments passen)
- Einstellbare Eingangsverstärkungen berücksichtigen unterschiedliche Empfindlichkeiten
Mehrere Sensoren
- Verwendung von Sensoren mit unterschiedlicher Empfindlichkeit in einem Programm
- Das Instrument muss für jeden Sensor konfiguriert werden
- Fehler bei Eingabe einer falschen Empfindlichkeit
- Die Standardisierung auf eine Empfindlichkeit vereinfacht den Betrieb
Die Sensorempfindlichkeit ist eine grundlegende Spezifikation, die die Umwandlung zwischen physikalischer Schwingung und elektrischem Signal definiert. Das Verständnis der Empfindlichkeitseinheiten, der Auswahlkriterien basierend auf den erwarteten Schwingungspegeln und der korrekten Empfindlichkeitseingabe in Messinstrumenten ist für genaue Schwingungsmessungen, die Auswahl des richtigen Sensors und die Vermeidung von Messfehlern durch Empfindlichkeitsabweichungen oder Sättigung unerlässlich.
 
									 
									 
									 
									 
									 
									