Synchrones Mittelwertbilden verstehen
Definition: Was ist synchrone Mittelwertbildung?
Synchrone Mittelwertbildung (auch Zeitbereichsmittelung oder Signalmittelung genannt) ist eine Signalverarbeitungstechnik in Schwingungsanalyse das periodische, drehzahlsynchrone Vibration Das Verfahren unterdrückt Rauschen und asynchrone Schwingungen und erfasst dabei gleichzeitig die Komponenten. Es funktioniert durch wiederholtes Abtasten der Schwingungen über viele Wellenumdrehungen (ausgelöst durch ein einmal pro Umdrehung erzeugtes Tachometersignal) und anschließendes Mitteln der entsprechenden Punkte in jeder Umdrehung. Periodische Komponenten, die sich in jeder Umdrehung identisch wiederholen, werden durch die Mittelwertbildung verstärkt, während Rauschen und nicht-synchrone Komponenten sich gegenseitig aufheben. Dadurch wird das Signal-Rausch-Verhältnis deutlich verbessert.
Die synchrone Mittelwertbildung ist besonders leistungsfähig bei der Diagnose von Getriebeproblemen (Isolation der einzelnen Eingriffseigenschaften der Zahnräder) und kann subtile periodische Muster aufdecken, die im Rauschen verborgen sind und in herkömmlichen Verfahren unsichtbar blieben. Zeitwellenformen oder FFT-Spektren.
Wie die synchrone Mittelwertbildung funktioniert
Der Prozess
- Triggersignal: Einmal pro Umdrehung erfolgender Impuls von Drehzahlmesser oder Schlüsselphasengeber definiert den Beginn jeder Umdrehung
- Datensegmentierung: Das Vibrationssignal wird in gleich lange Segmente unterteilt, eines pro Umdrehung.
- Ausrichtung: Alle Segmente sind auf den Triggerimpuls ausgerichtet (gleicher Startpunkt).
- Punktweise Mittelwertbildung: Die entsprechenden Punkte in jedem Segment wurden zusammen gemittelt.
- Ergebnis: Einzelne gemittelte Wellenform, die eine Umdrehung darstellt
- Rauschunterdrückung: Zufällige Komponenten heben sich auf; periodische Komponenten verstärken sich.
Mathematische Grundlagen
- Periodische Signale addieren sich kohärent (phasengleich).
- Zufälliges Rauschen summiert sich inkohärent (hebt sich statistisch auf).
- Verbesserung des Signal-Rausch-Verhältnisses ∝ √N, wobei N = Anzahl der Mittelungen
- Beispiel: 100 Mittelungen verbessern das Signal-Rausch-Verhältnis um das Zehnfache (20 dB).
Anwendungen
1. Getriebediagnose
Häufigste und leistungsstärkste Anwendung:
Zahneingriffsisolierung
- Mittelwert synchron mit dem betreffenden Zahnrad
- Verbessert das Maschenmuster des Zahnrads.
- Unterdrückt andere Zahnräder und Lager
- Zeigt individuelle Zahndefekte auf
Analyse jedes einzelnen Zahnes
- Die gemittelte Wellenform zeigt deutlich den Eingriff jedes einzelnen Zahns.
- Ein beschädigter Zahn äußert sich als Abweichung im Muster
- Kann feststellen, welcher Zahn genau beschädigt ist.
- Schweregradbeurteilung anhand der Abweichungsgröße
2. Verbesserung der Lageranalyse
- Durchschnitt über den Zeitraum des Außenrings für die Isolierung von Außenringdefekten
- Verstärkt periodische Stöße durch Lagerdefekte
- Verringert die Überlagerung durch andere Vibrationsquellen
- Besonders nützlich in lauten Umgebungen
3. Torsionsschwingung
- Verbesserung der mit der Rotation synchronen Torsionskomponenten
- Unterdrücken von seitlichen Vibrationen und Geräuschen
- Torsionsresonanzen und Anregung aufdecken
4. Ausbalancieren
- Verbessern Amplitude und Phase Messgenauigkeit
- Insbesondere in lauten Umgebungen
- Zuverlässiger Einflusskoeffizient Bestimmung
Vorteile
Rauschunterdrückung
- Dramatische Verbesserung des Signal-Rausch-Verhältnisses
- Kann Signale extrahieren, die 20-30 dB unter dem Rauschen liegen.
- Ermöglicht Messungen in rauen Umgebungen
Fehleranalyse
- Trennt die Signatur einer Komponente von anderen.
- Beispiel: Trennung des Ritzeleingriffs vom Zahnradeingriff im Getriebe
- Identifiziert, welche Komponente defekt ist
Verbesserte Auflösung
- Enthüllt subtile Muster und Mängel
- Zeigt Details, die im Rohsignal maskiert sind
- Ermöglicht die frühzeitige Fehlererkennung
Anforderungen und Einschränkungen
Anforderungen
- Tachometer: Zuverlässiger Auslöser, der einmal pro Umdrehung betätigt wird, unerlässlich
- Konstante Geschwindigkeit: Die Geschwindigkeit muss relativ konstant sein (±1-2%)
- Ausreichende Mittelwerte: Typischerweise 50-200 Umdrehungen für gute Ergebnisse.
- Periodisches Signal: Verbessert nur wirklich periodische Komponenten
Einschränkungen
- Unterdrückt nicht-synchrone Verwerfungen: Zufällige Defekte, die meisten Lagerfehler reduzierten
- Geschwindigkeitsvariationen: Geschwindigkeitsänderungen während der Mittelwertbildung Unschärfeergebnisse
- Zeitaufwand: Es müssen Daten über viele Revolutionen hinweg gesammelt werden.
- Nicht in Echtzeit: Nachbearbeitung erforderlich
Vergleich mit anderen Techniken
Synchrone Mittelwertbildung vs. lineare Mittelwertbildung
- Synchron: Mittelwerte im Zeitbereich, synchron mit der Rotation, verstärken periodische
- Linear: Mittelt FFT-Spektren und reduziert so zufällige Schwankungen in allen Frequenzen.
- Anwendungsfälle: Synchron für Zahnräder; linear für allgemeine Spektrumglättung
Synchrone Mittelwertbildung vs. Hüllkurvenanalyse
- Synchrone Mittelwertbildung: Zeitbereich, verstärkt periodische Muster
- Hüllkurvenanalyse: Frequenzbereich, erkennt wiederholte Stöße
- Komplementär: Kann beides für eine umfassende Analyse kombinieren.
Praktische Umsetzung
Aufstellen
- Installieren Sie einen Drehzahlmesser mit deutlichem Impuls (einmal pro Umdrehung).
- Anzahl der Mittelwerte festlegen (typischerweise 50-200)
- Signallänge definieren (1 Umdrehung, 10 Umdrehungen usw.).
- Geschwindigkeitsstabilität prüfen
Datenerfassung
- Erfassen Sie Schwingungsdaten über einen Mittelungszeitraum
- Das Instrument segmentiert und mittelt automatisch.
- Anzeige des gemittelten Wellenformverlaufs
- Oft wird die FFT des gemittelten Signals (erweitertes Spektrum) berechnet.
Interpretation
- Untersuchen Sie die gemittelte Wellenform auf periodische Muster
- Achten Sie auf Abweichungen, die auf Mängel hinweisen.
- Vergleichen Sie mit bekannten, funktionierenden Signaturen
- Quantifizierung des Schweregrades des Defekts anhand der Abweichungsamplitude
Erweiterte Varianten
Getriebesynchrone Mittelwertbildung
- Auslöser vom betreffenden Zahnrad (nicht von der Welle)
- Zeigt das Maschenmuster für dieses spezifische Zahnrad an
- Erfordert einen Encoder oder einen Mehrimpuls-Drehzahlmesser
Mittelwertbildung über mehrere Ordnungen
- Durchschnitt mehrerer gleichzeitiger Bestellungen
- Trennen Sie die 1×-, 2×- und 3×-Komponenten.
- Bietet umfassenden Bestellinhalt
Differenzsignal
- Subtrahiere das gemittelte Signal vom Rohsignal
- Restwert zeigt an, was entfernt wurde (asynchrone Komponenten).
- Nützlich zur Identifizierung von Lagerschäden nach dem Entfernen des Zahneingriffs.
Die synchrone Mittelwertbildung ist eine hochentwickelte Signalverarbeitungstechnik, die die Sichtbarkeit periodischer, drehzahlsynchroner Schwingungsmuster deutlich verbessert und gleichzeitig Rauschen und asynchrone Komponenten unterdrückt. Die Beherrschung der synchronen Mittelwertbildung ermöglicht eine fortschrittliche Getriebediagnose, die frühzeitige Fehlererkennung in geräuschvollen Umgebungen und die Isolierung spezifischer Bauteilsignaturen in komplexen Maschinen.