Ladungsverstärker verstehen
Definition: Was ist ein Ladungsverstärker?
Ladungsverstärker ist ein elektronisches Signalaufbereitungsgerät, das die hochohmige Ladungsausgabe (gemessen in Picocoulomb, pC) vom Ladungsmodus umwandelt piezoelektrische Beschleunigungsmesser in einen niederohmigen Spannungsausgang, der für die Übertragung über Kabel und die Verarbeitung durch Messgeräte geeignet ist. Der Ladungsverstärker fungiert als Impedanzwandler und Verstärker und ermöglicht den Einsatz von Ladungssensoren, die bei extremen Temperaturen und rauen Bedingungen betrieben werden können. IEPE-Beschleunigungssensoren würde scheitern.
Obwohl Ladungsverstärker in der industriellen Routineüberwachung weniger verbreitet sind (ersetzt durch einfachere IEPE-Sensoren), sind sie für spezielle Anwendungen, die extreme Temperaturen (über 175 °C) erfordern, in nuklearen Umgebungen oder in Situationen, in denen Sensorelektronik nicht toleriert werden kann, weiterhin unverzichtbar. Das Verständnis der Funktionsweise von Ladungsverstärkern ist wichtig für Hochtemperaturanwendungen Vibration Überwachungs- und historische Messsysteme.
Funktionsprinzip
Ladungs-Spannungs-Umwandlung
- Piezoelektrischer Sensor erzeugt Ladung (Q) proportional zur Beschleunigung
- Ladungsaufnahme auf spezieller rauscharmer Kabelkapazität
- Ladungsverstärker integriert Ladung mithilfe eines Rückkopplungskondensators
- Ausgangsspannung V = Q / Cfeedback
- Ergebnis: Niederohmiger Spannungsausgang (typischerweise ±10 V Vollausschlag)
Wichtige Schaltungsmerkmale
- Sehr hohe Eingangsimpedanz (>10^12 Ohm), um Ladungsverlust zu vermeiden
- Rückkopplungskondensator definiert Verstärkung/Empfindlichkeit
- Rückkopplungswiderstand bestimmt die Niederfrequenzantwort
- Rauscharmes Design entscheidend für schwache Signale
- Mehrere Verstärkungseinstellungen für unterschiedliche Sensorempfindlichkeiten
Vorteile von Lademodussystemen
Extreme Temperaturbeständigkeit
- Ladungsmodussensoren arbeiten bis 650 °C (einige bis 1000 °C)
- Keine Elektronik im Sensor, die durch Hitze ausfallen könnte
- Unverzichtbar für Abgassysteme, Öfen, Motoren
- IEPE begrenzt auf maximal ~175°C
Strahlungsresistenz
- Keine aktive Elektronik im Sensor
- Geeignet für nukleare Umgebungen
- IEPE-Elektronik durch Strahlung beschädigt
Kabelaustauschbarkeit
- Kann die Kabellänge ohne Neukalibrierung ändern
- Ladung unempfindlich gegenüber Kabelkapazität (innerhalb von Grenzen)
- Flexibilität bei der Installation
Nachteile und Herausforderungen
Systemkomplexität
- Erfordert einen separaten externen Ladungsverstärker (Kosten, Größe)
- Mehr Komponenten = mehr potenzielle Fehlerquellen
- Einrichtung und Konfiguration komplexer als IEPE
Kabelanforderungen
- Muss ein spezielles rauscharmes Kabel verwenden
- Kabelbewegungen können Geräusche erzeugen (triboelektrischer Effekt)
- Kabel müssen gegen Vibrationen gesichert werden
- Teurer als Standard-Koaxialkabel
- Praktische Längenbegrenzung: typisch ca. 100 m
Feuchtigkeitsempfindlichkeit
- Hohe Impedanz, empfindlich gegenüber Isolationswiderstand
- Feuchtigkeit kann Signaldrift oder Rauschen verursachen
- Erfordert gute Abdichtung und Kabelzustand
Wann wird der Lademodus verwendet?
Erforderliche Anwendungen
- Hohe Temperatur: >175°C (Abgasanlagen, Öfen, Brennöfen, Motorprüfung)
- Nukleare Umgebungen: Strahlung überschreitet die Toleranz der Elektronik
- Explosive Atmosphären: Eigensichere Sensoren ohne aktive Elektronik
- Forschung: Spezialtests, die Lademoduseigenschaften erfordern
Nicht empfohlen, wenn
- Standardmäßige industrielle Überwachung (verwenden Sie stattdessen IEPE)
- Lange Kabelwege in elektrisch lauter Umgebung
- Budgetbeschränkungen (Ladungsverstärker teuer)
- Routinemäßige Zustandsüberwachung (Komplexität nicht gerechtfertigt)
Funktionen des Ladungsverstärkers
Verstärkungs-/Empfindlichkeitseinstellungen
- Anpassbar an die Sensorempfindlichkeit
- Typische Bereiche: 0,1–1000 mV/pC
- Ermöglicht die Verwendung verschiedener Sensoren mit demselben Verstärker
- Muss für den verwendeten Sensor kalibriert werden
Frequenzgangsteuerung
- Hochpassfilter-Cutoff einstellbar (typischerweise 0,1–10 Hz)
- Tiefpassfilter für Anti-Aliasing
- Integrations-/Differenzierungsfunktionen
- Optimiert für Anwendungsanforderungen
Kabelantriebsfunktion
- Niederohmiger Ausgang ermöglicht lange Kabel zu Instrumenten
- Typischerweise ±10 V Ausgang
- Kann bei Bedarf mehrere Instrumente ansteuern
Einrichtung und Kalibrierung
Konfiguration
- Verbinden Sie den Sensor mit einem rauscharmen Kabel mit dem Ladungsverstärker
- Stellen Sie die Verstärkung des Verstärkers entsprechend der Sensorempfindlichkeit ein
- Frequenzbereich einstellen (Hochpass- und Tiefpassfilter)
- Verstärkerausgang mit Messgerät verbinden
- Überprüfen Sie die End-to-End-Kalibrierung mit bekannter Anregung
Kalibrierungsüberprüfung
- Kalibrierung des Schütteltisches
- Tragbarer Kalibrator (Handerreger)
- Back-to-Back-Vergleich mit Referenzsensor
- Überprüfen Sie die Empfindlichkeit und den Frequenzgang
Moderne Trends
Abnehmende Nutzung
- IEPE hat den Lademodus in den meisten Anwendungen ersetzt
- Einfacher, kostengünstiger, benutzerfreundlicher
- Der Lademodus ist auf spezielle Anwendungen beschränkt
- Einige Einrichtungen stellen Lademodussysteme schrittweise ein
Verbleibende Anwendungen
- Hochtemperaturüberwachung (Gasturbinen, Motoren)
- Kernkraftwerke
- Forschungslabore
- Präzisionsmessungen, die Vorteile des Ladungsmodus erfordern
- Wartung von Altsystemen
Ladungsverstärker sind spezielle Signalaufbereitungsgeräte, die den Einsatz von piezoelektrischen Beschleunigungssensoren im Ladungsmodus unter extremen Bedingungen ermöglichen, unter denen IEPE-Sensoren nicht funktionieren. Obwohl ihre Komplexität und Kosten sie auf spezielle Anwendungen beschränken, ist das Verständnis der Funktionsweise von Ladungsverstärkern nach wie vor wichtig für die Schwingungsüberwachung bei hohen Temperaturen und die Wartung älterer Messsysteme in Industrieanlagen.