Routenbasierte Datenerfassung verstehen
1. Definition: Was ist routenbasierte Datenerfassung?
Routenbasierte Datenerfassung ist der Grundstein der meisten Predictive Maintenance (PdM) und Schwingungsüberwachung Programme. Es handelt sich um einen systematischen und periodischen Prozess, bei dem ein Techniker ein tragbares Schwingungsanalysator oder Datensammler zum Erfassen von Schwingungsdaten von einer vordefinierten Liste von Maschinen und Messpunkten in einer Anlage.
Die „Route“ ist ein logischer Pfad, dem der Techniker folgt, um sicherzustellen, dass alle notwendigen Daten in regelmäßigen Abständen (z. B. monatlich, vierteljährlich) konsistent und effizient erfasst werden. Diese periodischen Daten bilden die Grundlage für Trends, was für die Erkennung allmählicher Veränderungen des Maschinenzustands, die auf sich entwickelnde Probleme hinweisen, unerlässlich ist.
2. Der Arbeitsablauf eines routenbasierten Programms
Ein ausgereiftes routenbasiertes Vibrationsprogramm folgt einem kontinuierlichen Zyklus:
- Datenbank-Setup: In der Host-Software auf einem PC wird eine Datenbank erstellt. Diese ist hierarchisch strukturiert (z. B. Anlage > Bereich > Maschine > Messpunkt). Für jeden Messpunkt werden spezifische Datenerfassungsparameter (Fmax, Auflösung, Mittelwerte usw.) und Alarmstufen definiert.
- Routendownload: Die „Route“ für einen bestimmten Tag oder eine bestimmte Woche wird von der Host-Software auf den tragbaren Datensammler heruntergeladen. Die Route enthält die Liste der zu messenden Maschinen und Punkte sowie alle vordefinierten Setup-Parameter.
- Datenerhebung: Der Techniker geht zum Feld und verfolgt die Route auf dem Datensammler. An jeder Maschine befestigt er einen Sensor (z.B. einen Beschleunigungsmesser Mit einem Magneten (z. B. „Motoraußenlager, horizontal“) an den vorgegebenen Messpunkt (z. B. „Motoraußenlager, horizontal“) führen und die Daten erfassen. Der Datensammler führt den Techniker durch den gesamten Vorgang.
- Daten-Upload: Nachdem die Route abgeschlossen ist, verbindet der Techniker den Datensammler wieder mit dem Host-PC und lädt die neuen Messungen hoch.
- Analyse und Berichterstattung: Die Software markiert automatisch alle Messungen, die ihre Alarmschwellen überschritten haben. Ein geschulter Schwingungsanalytiker überprüft dann die markierten Daten, analysiert die FFT-Spektren und Zeitwellenformen um die Grundursache des Problems zu diagnostizieren und einen Bericht mit spezifischen Wartungsempfehlungen zu erstellen.
Dieser Zyklus wird dann im nächsten geplanten Intervall wiederholt.
3. Vorteile eines routenbasierten Ansatzes
- Kostengünstig: Es ermöglicht die Überwachung einer großen Anzahl von Maschinen (oft Hunderte oder Tausende) mit einem relativ geringen Aufwand an Hardware und Personal im Vergleich zu fest installierten Online-Systemen.
- Flexibilität: Das Programm lässt sich problemlos um neue Maschinen erweitern und die Messparameter oder Intervalle können nach Bedarf angepasst werden.
- Konsistenz: Durch die Vorabdefinition der Routen- und Messeinstellungen in der Software wird sichergestellt, dass die Daten jedes Mal auf konsistente Weise erfasst werden, was für eine zuverlässige Trendermittlung von entscheidender Bedeutung ist.
- Sichtprüfung: Wenn ein Techniker die Maschine persönlich besucht, bietet sich die Möglichkeit, nach anderen Problemen zu suchen, beispielsweise nach Lecks, ungewöhnlichen Geräuschen oder Sicherheitsrisiken.
4. Einschränkungen
Die größte Einschränkung der routenbasierten Datenerfassung liegt im Messintervall. Bei hochkritischen Maschinen oder Maschinen mit bekannter Ausfallhäufigkeit reicht eine monatliche oder vierteljährliche Datenerfassung möglicherweise nicht aus, um eine ausreichende Warnung zu gewährleisten. In diesen Fällen ist ein fest installiertes Online-Überwachungssystem die geeignetere Lösung.