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Auswuchten einer Hydraulikpumpe mit dem Gerät Balanset-1A

Auswuchten von Hydraulikpumpen mit dem Gerät Balanset-1A

Ein praktischer Leitfaden für Wartungsingenieure und Techniker, der die dynamische Auswuchttechnologie mit dem tragbaren Gerät Balanset-1A behandelt

1. Zweck und Funktionsweise

Das Auswuchten einer Hydraulikpumpe ist ein Verfahren zum Beseitigen der Unwucht rotierender Teile, um Vibrationen zu verringern und die Lebensdauer der Ausrüstung zu verlängern.

Beim Auswuchten werden die Vibration und Phase des Rotors gemessen. Anschließend werden kleine Korrekturgewichte am Laufrad oder an der Welle angebracht oder entfernt. Durch die Kompensation der ungleichmäßigen Massenverteilung werden die Zentrifugalkräfte, die Vibrationen und mögliche Schäden verursachen, deutlich reduziert.

Hauptursachen für ein Ungleichgewicht:

  • Fertigungsungenauigkeiten von Laufrad und Welle
  • Verschleiß und Beschädigung im Betrieb
  • Korrosions- und Kavitationsschäden
  • Falsche Montage nach der Reparatur

Folgen eines Ungleichgewichts:

  • Erhöhte Vibrationen und Lärm
  • Beschleunigter Verschleiß von Lagern und Dichtungen
  • Reduzierte Pumpeneffizienz
  • Risiko eines Notfallausfalls

2. Technische Beschreibung von Balanset-1A

Balanset-1A ist ein tragbares Zweikanalgerät zum dynamischen Auswuchten von Rotoren direkt am Arbeitsplatz (in-situ).

Balanset-1A-Systemstruktur

Balanset-1A Systemstrukturdiagramm mit Sensoren, Drehzahlmesser, Messeinheit und Laptop USB Schnittstelle Sensor 1 Sensor 2 Tachometer Laptop Maßeinheit Vibrationssensoren Balanset-1A Software

Technische Daten

Parameter Wert Einheit
Messbereich der Schwinggeschwindigkeit (RMS) 0.02 - 80 mm/s
Frequenzbereich 5 - 550 Hz
Drehzahlmessbereich 100 - 100,000 Umdrehungen pro Minute
Genauigkeit der Phasenmessung ±1 Grad
Anzahl der Korrekturebenen 1 oder 2 -
Betriebstemperatur +5...+50 °C

Lieferumfang des Geräts

Maßeinheit
USB-Schnittstelle mit Vorverstärkern und ADC
Vibrationssensoren
2 Beschleunigungssensoren mit magnetischer Befestigung
Laserdrehzahlmesser
Phasensensor mit Magnetständer
Reflektierendes Band
Zur Montage auf der Pumpenwelle
Elektronische Waagen
Für präzise Gewichtsmessung
Software
Auf USB-Stick mit Anleitung

3. Vorbereitung zum Auswuchten

Sicherheitsanforderungen: Trennen Sie vor Arbeitsbeginn die Pumpe von der Stromversorgung, installieren Sie Barrieren und überprüfen Sie die Zuverlässigkeit der Gerätemontage.

Sensorinstallation

Sensorinstallationsdiagramm an der Hydraulikpumpe

Hydraulikpumpendiagramm mit Vibrationssensoren, reflektierendem Klebeband auf der Welle und einem Lasertachometer für den Ausgleichsaufbau PUMPE Sensor 1 Sensor 2 Tachometer Band
  • Installieren Sie Schwingungssensoren am Pumpengehäuse in der Nähe der Lager, senkrecht zur Wellenachse ausgerichtet
  • Reflektorband an der Pumpenwelle oder Kupplung anbringen
  • Montieren Sie den Laser-Tachometer auf einem Magnetständer gegenüber dem Reflektorband
  • Verbinden Sie die Sensoren mit der Messeinheit
  • Messgerät per USB mit dem Laptop verbinden
Das ist wichtig: Sensoren müssen sicher montiert und senkrecht zur Wellendrehachse ausgerichtet sein.

4. Ausgleichsverfahren

Das Auswuchtverfahren mit Balanset-1A erfolgt typischerweise nach dem Drei-Durchlauf-Verfahren (Einflusskoeffizientenmethode) unter Verwendung von Testgewichten. Nachfolgend finden Sie eine schrittweise Beschreibung des Prozesses, von der Messung der anfänglichen Schwingung über die Installation von Korrekturgewichten bis hin zur Überprüfung der Ergebnisse.

Erste Schwingungsmessung

  • Starten Sie die Balanset-1A-Software
  • Wählen Sie den Ein-Ebenen- oder Zwei-Ebenen-Auswuchtmodus
  • Starten Sie die Pumpe mit Betriebsdrehzahl
  • Drücken Sie in der Software „Run#0“, um die Anfangsschwingung zu messen
  • Notieren Sie die Schwingungsamplitude und die Phasenwerte
Stellen Sie sicher, dass die Drehzahl der Pumpe stabil ist, bevor Sie mit den Messungen beginnen.

Probegewichtsinstallation

  • Stoppen Sie die Pumpe
  • Wiegen Sie ein geeignetes Probegewicht mit der elektronischen Waage
  • Installieren Sie das Gewicht auf dem Rotor in der ersten Korrekturebene
  • Geben Sie die Masse und den Installationsradius des Gewichts in die Software ein
  • Starten Sie die Pumpe neu und führen Sie die Messung „Run#1“ durch
Um eine effektive Messung zu gewährleisten, sollte das Testgewicht eine Änderung der Schwingungsamplitude oder -phase von mindestens 20% bewirken.

Messung der zweiten Ebene (zum Auswuchten in zwei Ebenen)

  • Stoppen Sie die Pumpe und entfernen Sie das Testgewicht von der ersten Ebene
  • Befestigen Sie das Testgewicht an der zweiten Korrekturebene
  • Starten Sie die Pumpe und führen Sie die Messung „Run#2“ durch
  • Die Software berechnet automatisch die erforderlichen Korrekturgewichte

Korrekturgewichtsinstallation

  • Stoppen Sie die Pumpe und entfernen Sie alle Testgewichte
  • Herstellung oder Auswahl der Korrekturgewichte nach Berechnung der Software
  • Sichern Sie die Gewichte durch Schweißen, Schrauben oder Klemmen
  • Der Einbauwinkel für jedes Gewicht wird von der Position des Testgewichts in Drehrichtung gemessen

Verifizierungsmessung

  • Lassen Sie die Pumpe mit Betriebsdrehzahl laufen
  • Führen Sie eine Kontrollmessung durch („RunTrim“)
  • Stellen Sie sicher, dass die Vibrationen auf ein akzeptables Maß reduziert wurden
  • Gewichtsmassen anpassen und ggf. Messung wiederholen

5. Abwägung der Kriterien für die Qualitätsbewertung

Akzeptable Restschwingungswerte

Pumpentyp Zulässige Vibration, mm/s Hinweis
Kreiselpumpen bis 15 kW ≤ 2,8 Guter Zustand
Kreiselpumpen 15–75 kW ≤ 4,5 Guter Zustand
Kreiselpumpen über 75 kW ≤ 7,1 Guter Zustand
Alle Pumpen > 11.2 Inakzeptabel
Anmerkung: Diese Werte entsprechen den allgemeinen Schwingstärkenormen (z. B. ISO 10816) für Pumpen und weisen auf einen guten Betriebszustand hin.

Anzeichen für erfolgreiches Balancing

  • 70–90% Reduzierung der Vibration bei der 1-fachen Rotationsfrequenz
  • Stabile und konsistente Schwingungsphasenmessungen
  • Keine ungewöhnlichen Geräusche
  • Sanfter, gleichmäßiger Pumpenbetrieb

6. Praktische Empfehlungen

Ausgleichsfrequenz

Planmäßiger Ausgleich

  • Neue Ausrüstung – nach der ersten Einlaufzeit
  • Nach größeren Reparaturen – obligatorisch
  • Jährlich für kritische Geräte
  • Wenn sich die Vibrationsstärke gegenüber dem Ausgangswert verdoppelt

Außerplanmäßiger Ausgleich

  • Wenn Sie ungewöhnliche Vibrationen oder Geräusche bemerken
  • Nach jedem Laufradwechsel
  • Wenn die Vibrationen ein akzeptables Maß überschreiten
  • Nach einer Notabschaltung

Anforderungen an den Qualitätsausgleich

  • Stellen Sie sicher, dass sich die Pumpe in einem guten mechanischen Zustand befindet
  • Stellen Sie sicher, dass die Pumpe fest auf einem stabilen Fundament montiert ist
  • Prüfen, ob die Lager übermäßig viel Spiel haben
  • Bestätigen Sie die korrekte Ausrichtung zwischen Pumpe und Antrieb
  • Halten Sie während des Auswuchtens eine stabile Betriebsgeschwindigkeit aufrecht
Aufmerksamkeit: Durch Auswuchten lassen sich Vibrationen, die durch Lagerverschleiß, Wellenfehlausrichtung, Kupplungsdefekte oder andere mechanische Fehler verursacht werden, nicht beseitigen. Diese Probleme müssen separat behandelt werden.

Ergebnisdokumentation

  • Führen Sie ein Protokoll über alle durchgeführten Auswuchtarbeiten
  • Speichern Sie die Balanset-1A-Softwareberichte für jeden Ausgleichsauftrag
  • Dokumentieren Sie die Masse und Position der installierten Korrekturgewichte
  • Aufzeichnen der endgültigen Schwingungspegel nach dem Auswuchten (Kontrollmessungen)

Schlussfolgerung

Das tragbare Balanset-1A-Gerät ermöglicht den effektiven Ausgleich von Hydraulikpumpen direkt am Arbeitsplatz. Die richtige Anwendung dieser Technologie ermöglicht Benutzern:

  • Reduzieren Sie die Vibrationen der Geräte um den Faktor 3–10
  • Erhöhen Sie die Lagerlebensdauer um das 2- bis 5-fache
  • Geringerer Energieverbrauch um 5–15%
  • Notfallausfälle verhindern
  • Senken Sie die Gesamtwartungskosten

Das regelmäßige Auswuchten von Hydraulikpumpen ist ein wichtiger Teil des geplanten vorbeugenden Wartungssystems für Industrieanlagen.

Technische Unterstützung: Bei Fragen zur Verwendung des Balanset-1A-Geräts wenden Sie sich bitte an Kontaktieren Sie die Spezialisten der Firma Vibromera.

Häufig gestellte Fragen (FAQ)

Was ist der Hydraulikpumpenausgleich?

Beim Auswuchten einer Hydraulikpumpe wird die ungleichmäßige Massenverteilung in den rotierenden Komponenten einer Pumpe (wie Laufrad und Welle) korrigiert. Durch das Hinzufügen oder Entfernen kleiner Gewichte werden übermäßige Vibrationen und Geräusche vermieden, die Leistung verbessert und die Lebensdauer der Pumpe verlängert.

Warum ist das Auswuchten einer Hydraulikpumpe wichtig?

Das Auswuchten einer Pumpe ist entscheidend, da eine unausgeglichene Pumpe übermäßige Vibrationen und Geräusche verursachen kann. Dies führt zu beschleunigtem Verschleiß von Lagern und Dichtungen, verringerter Effizienz und einem erhöhten Risiko eines plötzlichen Ausfalls. Ein ordnungsgemäßes Auswuchten sorgt für einen reibungslosen, effizienten und zuverlässigen Pumpenbetrieb.

Wie gleicht man eine Hydraulikpumpe aus?

Der Auswuchtvorgang einer Hydraulikpumpe erfolgt üblicherweise mit einem Gerät wie dem Balanset-1A. Dabei werden die Schwingung und Phase der Pumpe gemessen, ein Probegewicht am Rotor angebracht, die Veränderung gemessen und anschließend ein Korrekturgewicht berechnet und an einer bestimmten Stelle installiert. Nach der Installation des Korrekturgewichts wird die Pumpe erneut gestartet, um zu überprüfen, ob die Schwingungspegel auf ein akzeptables Niveau gesunken sind.

Welche Geräte werden zum Pumpenabgleich verwendet?

Zum Auswuchten einer Pumpe ist ein Schwingungsmess- und Auswuchtsystem erforderlich. Das Balanset-1A-Kit enthält beispielsweise ein USB-Schnittstellenmodul, zwei Schwingungssensoren (Beschleunigungsmesser), einen Lasertachometer (Phasenreferenzsensor), Reflektorband für den Rotor, eine elektronische Waage zum Wiegen von Test- und Korrekturgewichten sowie eine spezielle Software auf einem Laptop zur Steuerung des Auswuchtvorgangs.

Wie oft sollte eine Pumpe abgeglichen werden?

Pumpen sollten bei starken Vibrationen oder nach Ereignissen, die zu einer Unwucht führen können, ausgewuchtet werden. Es wird empfohlen, neue Pumpen nach einer Einlaufzeit, nach größeren Reparaturen oder dem Austausch des Laufrads sowie im Rahmen der jährlichen Wartung kritischer Pumpen auszuwuchten. Außerplanmäßiges Auswuchten wird bei ungewöhnlichen Vibrationen oder Geräuschen oder nach einer Notabschaltung empfohlen.

Welche Vibrationspegel sind für eine ausgewuchtete Pumpe akzeptabel?

Die zulässigen Vibrationswerte hängen von der Pumpengröße und -leistung ab. Beispielsweise sollten kleine Kreiselpumpen (bis 15 kW) bei guter Auswuchtung typischerweise eine Vibration von ≤ 2,8 mm/s (RMS) aufweisen. Mittlere Pumpen (15–75 kW) sollten ≤ 4,5 mm/s und große Pumpen (> 75 kW) ≤ 7,1 mm/s erreichen. Pumpen mit Vibrationen über etwa 11,2 mm/s weisen im Allgemeinen eine inakzeptable Unwucht auf und müssen überprüft werden.

Behebt das Auswuchten alle Vibrationsprobleme?

Nein. Durch Auswuchten werden Vibrationen behoben, die durch eine Unwucht der Rotormasse verursacht werden. Es reduziert zwar die Vibrationen bei der Rotationsfrequenz deutlich, kann aber andere Vibrationsquellen wie Fehlausrichtung, verschlissene Lager, verbogene Wellen oder andere mechanische Probleme nicht beheben. Diese Probleme müssen separat diagnostiziert und behoben werden.

Software für Balanset-1A, ein tragbares Auswucht- und Schwingungsmessgerät. Vibrometer-Modus.
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