Riemenantriebsdefekte verstehen
Definition: Was sind Riemenantriebsdefekte?
Defekte am Riemenantrieb Probleme in riemengetriebenen Kraftübertragungssystemen sind unter anderem Riemenverschleiß, Beschädigung oder Abnutzung, falsche Riemenspannung, Riemenscheibenfehlausrichtung, Riemenscheibenverschleiß oder Exzentrizität sowie Resonanzprobleme. Diese Defekte erzeugen charakteristische Vibration Signaturen bei bestimmten Frequenzen im Zusammenhang mit der Riemengeschwindigkeit, der Riemenscheibendrehzahl und der Anzahl der Riemen, wodurch sie durch Schwingungsanalyse.
Obwohl Riemenantriebe im Vergleich zu Direktkupplungen oder Getrieben einfach und kostengünstig sind, führen sie zu einzigartigen Vibrationsquellen und Fehlermodi, die für eine effektive Maschinendiagnose und -wartung ein Verständnis erfordern.
Häufige Riemenantriebsdefekte
1. Riemenfehlstellung
Riemenscheiben nicht parallel oder Riemen nicht in der Mitte der Rillen:
- Symptom: Hoch axiale Schwingung (parallel zur Welle)
- Frequenz: Primär 1× Wellendrehzahl der Riemenscheiben
- Visuell: Riemen läuft auf einer Seite der Riemenscheiben, ungleichmäßiger Verschleiß
- Ursachen: Falsch ausgerichtete Riemenscheiben, verbogene Wellen, Rahmenverzerrung
- Auswirkungen: Beschleunigter Riemenverschleiß, seitliche Lagerbelastungen, verkürzte Riemenlebensdauer
2. Falsche Riemenspannung
Unzureichende Spannung (zu locker)
- Symptome: Riemenschlupf, niederfrequente Vibrationen, Quietschgeräusche
- Frequenz: Variable, untersynchrone Komponenten aus Schlupf
- Auswirkungen: Leistungsverlust, Banderwärmung und -verglasung, Geschwindigkeitsschwankungen
- Visuell: Übermäßiger Riemendurchhang zwischen den Riemenscheiben
Übermäßige Spannung (zu fest)
- Symptome: Hohe Lagerbelastungen, erhöhte Vibrationen bei Wellenfrequenzen
- Auswirkungen: Beschleunigter Lagerverschleiß, Wellendurchbiegung, Riemenkordbruch
- Messung: Riemendurchbiegung beim Drücken zu gering
3. Riemenverschleiß und -verschlechterung
- Oberflächenverschleiß: Glatte, glasierte Bandoberflächen reduzieren die Reibung
- Knacken: Oberflächenrisse durch Alter, Biegung, Umwelteinflüsse
- Kabelverschleiß: Abbau der inneren Verstärkung
- Seitenwandschäden: Ausfransen durch Fehlausrichtung oder Kontakt mit der Riemenscheibenkante
- Vibration: Allmählicher Anstieg der Gesamtwerte, unberechenbares Verhalten
4. Riemenresonanz
- Der Riemenabschnitt wirkt als vibrierende Saite mit Eigenfrequenzen
- Anregung bei Laufgeschwindigkeit kann Riemenresonanzen hervorrufen
- Sichtbare Riemenschwingungen oder Flattern
- Geräusche und Vibrationen bei der Eigenfrequenz des Riemens (typischerweise 5–50 Hz)
- Lösung: Riemenspannung ändern oder Riemenspannrolle hinzufügen
5. Riemenscheibendefekte
- Exzenterscheibe: Erzeugt 1× Vibration durch unterschiedliche Riemenspannung
- Abgenutzte Rillen: Gurt sitzt nicht richtig, ungleichmäßiger Kontakt
- Beschädigte Riemenscheibe: Kerben, Dellen oder Korrosion auf der Riemenscheibenoberfläche
- Gebogene Riemenscheibe: Wackeln führt zu zyklischen Schwankungen der Riemenspannung
Charakteristische Schwingfrequenzen
Banddurchgangsfrequenz (BPF)
Die Häufigkeit, mit der ein Punkt auf dem Band einen festen Ort passiert:
- Berechnung: BPF = Bandgeschwindigkeit (m/s) / Bandlänge (m)
- Alternative: BPF = (π × D × U/min) / (60 × Riemenlänge)
- Typische Werte: 1–20 Hz für die meisten industriellen Riemenantriebe
- Diagnostische Verwendung: Riemendefekte erzeugen Spitzen bei BPF und Oberwellen
Mehrere Bandfrequenzen
Bei Mehrriemenantrieben (üblich bei Keilriemensystemen):
- Jeder Riemen hat eine leicht unterschiedliche effektive Länge
- Erzeugt Schwebungsfrequenzen aus geringen Geschwindigkeitsunterschieden
- Niederfrequente Amplitudenmodulation (1-5 Hz Schläge)
- Normal für Mehrriemenantriebe, weist aber auf nicht übereinstimmende Riemen hin
Riemenscheibenfrequenzen
- Riemenscheibendrehzahl: 1× für jede Riemenscheibe
- Anzahl der Rillen: Bei einigen Designs ist die Frequenz = Rillen × U/min angegeben.
- Exzenterscheibe: 1× der Wellengeschwindigkeit dieser Riemenscheibe
Erkennung und Diagnose
Schwingungsanalyse
- Spektrumanalyse: Suchen Sie nach Spitzen bei BPF, Wellengeschwindigkeiten und Harmonischen
- Axiale Maße: Hohe axiale Vibrationen weisen auf eine Fehlausrichtung hin
- Lagervibration: Vergleichen Sie Motor- und angetriebene Gerätelager
- Schwebungsfrequenzen: Niederfrequenzmodulation durch mehrere Bänder
Visuelle Inspektion
- Zustand des Riemens: Auf Risse, Glasur, Ausfransungen und fehlende Stücke prüfen
- Verschleißmuster: Ungleichmäßiger Verschleiß weist auf Ausrichtungs- oder Spannungsprobleme hin
- Bandführung: Beobachten Sie, ob der Riemen in den Rillen zentriert bleibt
- Zustand der Riemenscheibe: Überprüfen Sie die Rillen auf Verschleiß, Beschädigungen und Ablagerungen
- Ausrichtung: Richtschnur oder Laser zur Überprüfung der Riemenscheibenausrichtung
Spannungsmessung
- Ablenkungsmethode: Drücken Sie das Band in der Mitte der Spannweite und messen Sie die Durchbiegung (Faustregel: 1/64 Zoll pro Zoll Spannweite).
- Spannungsmesser: Spezialinstrumente zur Messung der Riemenfrequenz oder -kraft
- Herstellerangaben: Vergleichen Sie mit den empfohlenen Spannungswerten
Häufige Probleme und Lösungen
Riemenschlupf
- Symptome: Quietschen, Geschwindigkeitsschwankungen, Banderwärmung, Verglasung
- Ursachen: Niedrige Spannung, abgenutzter Riemen, Ölverschmutzung, Überlastung
- Lösungen: Spannung erhöhen, Riemen ersetzen, Riemenscheiben reinigen, Belastung reduzieren
Vorzeitiger Riemenverschleiß
- Ursachen: Fehlausrichtung, falsche Spannung, Umwelteinflüsse, Riemenscheibenverschleiß
- Lösungen: Präzise Ausrichtung, richtige Spannung, Riemenscheibenwechsel, Umweltschutz
Übermäßige Vibration
- Ursachen: Riemenresonanz, Exzenterscheiben, verschlissene Riemen, Fehlausrichtung
- Lösungen: Riemenführungen oder Umlenkrollen hinzufügen, Riemenscheiben ersetzen, neu ausrichten, Riemen ersetzen
Lauter Betrieb
- Ursachen: Abgenutzte oder verglaste Riemen, Fehlausrichtung, Resonanz
- Lösungen: Riemen ersetzen, Riemenscheiben ausrichten, Spannung anpassen, Dämpfung hinzufügen
Vorbeugende Wartung
Regelmäßige Inspektionen
- Visuelle Riemenzustandsprüfungen (monatlich)
- Spannungsprüfung (vierteljährlich oder pro Hersteller)
- Überprüfung der Ausrichtung (jährlich oder nach Riemenwechsel)
- Riemenscheibenverschleißprüfung (beim Riemenwechsel)
Vorgehensweise beim Riemenwechsel
- Passende Sets: Bei Mehrriemenantrieben alle Riemen gemeinsam ersetzen
- Richtige Auswahl: Verwenden Sie den richtigen Riementyp und die richtige Größe für die Anwendung
- Ausrichtung vor der Installation: Überprüfen Sie die Riemenscheibenausrichtung, bevor Sie neue Riemen installieren
- Richtiges Spannen: Befolgen Sie die Herstellerangaben
- Einlaufzeit: Überprüfen und passen Sie die Spannung nach den ersten 24–48 Stunden erneut an
Vorteile und Einschränkungen
Vorteile von Riemenantrieben
- Schwingungsisolierung (Nachgiebigkeit absorbiert Stöße)
- Überlastungsschutz (Riemen rutscht durch, statt Bauteile zu brechen)
- Einstellbare Geschwindigkeitsverhältnisse (Änderung der Riemenscheibengrößen)
- Wirtschaftlich und einfach
- Leiser Betrieb bei gutem Zustand
Einschränkungen
- Regelmäßiger Austausch erforderlich (begrenzte Lebensdauer)
- Wirkungsgradverluste durch Schlupf (typischerweise 2-5%)
- Spannung erzeugt seitliche Belastungen
- Begrenzte bis mäßige Kraftübertragung
- Empfindlich gegenüber Ausrichtung und Umgebungsbedingungen
Riemenantriebsdefekte sind zwar im Allgemeinen weniger schwerwiegend als Lager- oder Getriebeausfälle, beeinträchtigen jedoch die Zuverlässigkeit, Effizienz und Geräuschentwicklung der Anlage erheblich. Das Verständnis riemenspezifischer Schwingungsfrequenzen und Ausfallarten ermöglicht eine effektive Überwachung und rechtzeitige Wartung, maximiert die Riemenlebensdauer und verhindert unerwartete Ausfälle bei riemengetriebenen Maschinen.